Herstellung auf der Töpferscheibe
Alle Produkte werden von Hand gefertigt. Hier gibt es einen kleinen Einblick in die Produktion.
Ich verwende meistens einen rotbrennenden Ton. Wie alle meine Tone kommt er zu 100% aus Deutschland, genauer gesagt dem Westerwald und der Eifel. Die rote Farbe ist durch den natürlichen Eisengehalt bedingt.
(Vor dem Brennen ist er jedoch gelb.)
Die Gefäße werden von mir auf der Töpferscheibe gedreht. Hierzu ist viel Übung und Fingerspitzengefühl notwendig.
Auf den Bildern sieht man, wie langsam eine Tasse entsteht.
Nachdem ich den Ton durch Kneten vorbereitet habe, wird er zunächst auf der Scheibe zentriert. Wenn alles rund läuft, wird nun der Boden ausgelegt.
Als nächstes wird allmählich die Wandung nach oben gezogen:
Dabei wird die Wandstärke immer dünner, und die Tasse wird mit jedem Zug größer.
Sobald die richtige Höhe erreicht ist, wird die Tasse ausgebaucht und bekommt ihre Form.
Mithilfe einer alten Kreditkarte kann ich die Außenseite glätten. :)
... und fertig!
Dann wird die Tasse mit einem Draht vom Scheibenkopf abgeschnitten und vorsichtig zum Trocknen auf einem Brett abgestellt.
Hier gibt es das ganze auch noch einmal als Video;
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Nach einigen Stunden ist die Tasse "lederhart" und bereit für den nächsten Arbeitsschritt, das Abdrehen:
Beim Abdrehen wird die Unterseite der Tasse in Form gebracht.

Hierzu braucht man eine scharfe Abdrehschlinge, um überschüssiges Material abzuhobeln und einen schönen Fuß zu formen.
Anschließend wird die Tasse gehenkelt.
Mit viel Gefühl und einem Auge für Proportion wird der Henkel gezogen und dann angesetzt und versäubert.
Er sollte stabil, d.h. dick genug sein, um dem täglichen Gebrauch stand zu halten und angenehm in der Hand zu liegen.
Anschließend muss die Tasse ca. eine Woche lang trocknen, bis sie komplett trocken ist.
Dann wird sie im Elektroofen bei 900°C geschrüht (vorgebrannt). Danach haben die Tassen schon eine schöne hellrote Farbe!
Durch diesen ersten Brand sind sie nun fest genug, um sie glasieren zu können.
Zum Glasieren muss ich zuerst die Glasur aufrühren.
Dann kann ich durch kurzes Eintauchen eine gleichmäßige Glasurschicht auftragen.
Das funktioniert deshalb, weil die Gefäße nach dem ersten Schrühbrand noch porös sind, das heißt saugfähig.
So entsteht eine dünne Schicht Glasurpulvers an der Oberfläche.
Hier sieht man, wie ich mithilfe einer Glasurzange eine Tasse glasiere.
Nun muss man noch gründlich den Boden abwischen, sonst schmilzt die Tasse im Ofen fest!
Anschließend geht es ab in den Ofen.
Ich brenne bei 1200°C.
Im Brand schmelzen die Glasurbestandteile zu einer dünnen Glasschicht.
Hauptbestandteil der meisten Glasuren ist Quarz. Hinzu kommen immer Flussmittel (senken den Schmelzpunkt), Aluminiumoxid (hindert die Glasur am Herunterlaufen) und eventuell färbende Metalloxide.
Hier ist der Ofen bereits wieder am Abkühlen:
Am nächsten Tag kann der Ofen ausgeräumt werden.
Nun ist unsere Tasse fertig und wir können eine verdiente Tasse Tee genießen. :)
Auf meinem Youtube-Kanal gibt es übrigens auch noch mehr Videos, in denen man mir bei der Arbeit über die Schulter sehen kann:
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